Die Geschichte der Gemeinde
Wissenswertes rund um unsere Gemeinde
Fahrdorf ist eine ehrenamtlich verwaltete Gemeinde am südlichen Ufer der Schlei in landschaftlich sehr reizvoller Lage gegenüber der Kreisstadt Schleswig. Fahrdorf – das Dorf an der Fähre – hat nach einer dänischen Sage einen berühmten Fährmann aufzuweisen: den Heiligen Christopherus. Er soll hier das Jesuskind auf seinen starken Schultern einmal über die Schlei getragen haben. In Wirklichkeit reicht Fahrdorfs Geschichte weit in die vorchristliche Zeit hinein.
Schon in der Jungsteinzeit und in der Bronzezeit, also vor gut 5000 Jahren, haben hier Menschen gesiedelt. Dolche und Beile aus Flintstein und Bronze, ja sogar ein goldener Fingerring und viele Gegenstände mehr aus über 80 Fundstellen auf dem Gemeindegebiet bezeugen das Tun und Schaffen unserer Vorfahren.
Die Zeit ab 800 n. Chr. prägten die Wikinger im nahen Haithabu. Hier wirkte der Heilige Ansgar und läutete die erste Glocke in Nordeuropa. Die Haddebyer Kirche, zu der Fahrdorf gehört, wurde allerdings erst um 1200 erbaut. Im ausgehenden Mittelalter kam die Fahrdorfer und Loopstedter Gemarkung in den Besitz des St. Johannisklosters in Schleswig. In einem Rechnungsbuch des Klosters werden Loopstedt (1518) und Fahrdorf (1575) erstmals urkundlich erwähnt.
Jeder ansässige Bauer hatte seine Steuern in Form von Roggenlieferungen an das Kloster zu entrichten. Die Ländereien nördlich und südlich der Schlei bildeten einen klösterlichen Verwaltungs- und Gerichtsbezirk, der eine Fährverbindung über die Schlei erforderte, denn der Damm zwischen Fahrdorf und Haddeby wurde erst 1813 gebaut.
Unter der geistlichen Herrschaft lebten die Klosteruntertanen nicht schlecht. Hier bildete sich keine Leibeigenschaft aus; das Kloster „verfestete“ (verpachtete) sein Land an die Hufner (Bauern, die einen gewissen Anteil an der Gemeindefläche hatten). Das St. Johanniskloster zu Schleswig In Kriegszeiten litten aber auch die Klosteruntertanen erheblich. So plünderten die Soldaten im 1. Schwedischen Krieg (1643 bis 1645) das Dorf so gründlich aus, dass es nur noch 2 Pferde gab.
Zwischen 1780 und 1800 wurde auf dem Gemeindegebiet eine Landreform durchgeführt (Verkoppelung). Jetzt erhielten die Bauern das Land zu Eigentum und es entstand die heute noch prägende Flurform mit ihren ökologisch wertvollen Knicks. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts betrug die Einwohnerzahl 188 Personen. Jetzt wurde es nötig, ein Schulgebäude zu errichten und einen ständig besoldeten Lehrer anzustellen. Nachdem 1860 die Gewerbefreiheit eingeführt war, blühte auch das Handwerk auf.